Samstag, 2. März 2013

Georgetown...


Heute morgen nutzte ich das kleine Fitnessstudio des Hotels. Das Frühstücksbuffet im lone pine ist sehr reichhaltig, in besseren Hotels sind frisch gepresste Säfte, zubereitetes Rühr- oder Spiegelei, diverse warme Speisen usw. Standard.

Auf dem Weg nach Georgetown haben wir Wäsche in einer der vielen kleinen Wäschereien, die eigentlich andere Läden sind, vermutlich ihre private Waschmaschine für solche Zwecke nutzen, abgegeben (gut ein Euro / Kilo), im Hotel würden wir mindestens das Hundertfache (!) zahlen.

In Georgetown haben wir die neueste, 2010 erstellte Shoppingmall angesteuert, dort in der Nähe auch ein Parkhaus gefunden – ich habe noch nie im Leben ein so dreckiges Parkhaus gesehen. In Georgetown gibt es jedoch keine Malls mit internationalen höherpreisigen Labeln. Die erste Mall war schön, sehr sauber und hatte auch gute Geschäfte mit vermutlich in Asien bekannten Labels. Es wird hinsichtlich Shopping ein günstiger Urlaub, wir haben und noch kein (!) Bekleidungsstück gekauft. Danach waren wir noch in zwei anderen in der Nähe befindlichen Malls, die durchaus gut besucht waren, aber kaum für europäischen Geschmack erträglich. Zum einen eher ungepflegt, zum anderen mit für uns unattraktiven Geschäften. Dass es hier keine Top-Malls gibt wundert letztlich nicht: Es gibt hier auch kaum höherpreisigen Tourismus, nur wenige Hotels wie unseres, und weder die  Touristen, die hier Urlaub machen, teure Labels kaufen noch die Einheimische geben viel Geld für Kleidung aus bzw. haben das Geld dafür. Bei Elektronikartikeln sieht es anders aus, hier gibt es eine breite Auswahl, jedoch zu fast vergleichbaren Preisen wir bei uns.

Also haben wir uns ohne Einkäufe zur Sightseeingtour aufgemacht und sind etliche Kilometer gelaufen. Es war eine anstrengende und interessante Tour. Anstrengend ist die warm-schwüle mit Autoabgasen belastete Luft – auch in Georgetown ist enormer Verkehr – mit gelegentlichen Temperaturstürzen in klimatisierten Malls. Interessant insofern, als dass Georgetown mal sehr schön sein gewesen muss, als die älteren Gebäude entstanden. Heute ist auch Georgetown im Wesentlichen heruntergekommen. Es gibt hier eine Unesco-Welterbe-Kernzone und eine Randzone, selbst hier sind wenige Gebäude wirklich renoviert. Die Gebäude sind hier jedoch höchsten zweigeschossig.  Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass es zum Weltkulturerbe ernannt wurde, um zu verhindern, dass historisch bedeutsame Gebäude einfach abgerissen werden. Neue Häuser der letzten Jahrzehnte z.B. in Kuala Lumpur oder Georgetown sprechen aus meiner Sicht nicht für architektonisch wertvolle oder stadtplanerisch gute Leistungen der Malayen, selbst viele der aktuell neu entstehenden Gebäude sind unattraktiv. Das Gesamtbild der Städte noch unattraktiver.

Weltkulturerbe…










Neben „offiziellen“ Tempeln gibt es hier unzählige selbst gebaute bzw. gebastelte Minitempel. 

In den größeren Tempeln herrscht hier reges Treiben. Diverse Menschen laufen zwischen den zahlreichen Altären herum, halten Räucherstäbchen, die teilweise sehr große Ausmaße haben, Richtung der Gottfigur und verneigen sich kurz.












Der Lonelyplanet führte uns ins Jing-Si Books & Cafe – für uns ein Highlight in der Stadt: Ein sehr gepflegtes Cafe mit „Buchladen“, das eine wunderbare Ruhe ausstrahlte. Zunächst mussten wir unsere Schuhe ausziehen. Wir tranken Tee und wurden kurze Zeit später von einer Frau und vermutlich dem Betreiber des Cafes angesprochen. Der ältere Mann mit wenigen Zähnen im Mund sprach viel in verständlichem Englisch, hörte gar nicht wieder auf und erzählte uns, dass das Cafe ein Zentrum der Buddismus-Meisterin Cheng Yen (1937 in Taiwan geboren und dort noch lebend) ist. Sie hat sich mit jungen Jahren dem Buddismus zugewandt und es zur Lebensaufgabe gemacht, Menschen zu helfen. So würde jene Buddismusrichtung Krankenhäuser bauen usw. Es gibt überall in der Welt solche Zentren, auch eins in Berlin. Es war interessant ihm über die Philosophie der Meisterin zuzuhören. Er zeigte uns Bücher, die auch in deutsche und andere Sprachen übersetzt waren. Er wies uns auch auf eine große Zahl der Cafegäste hin – Schüler, die woanders keinen Raum haben, um ihre Hausaufgaben zu machen. Es saßen tatsächlich viele junge Menschen gemeinsam mit Büchern an den Tischen und tranken Tee. Trotzdem war es sehr ruhig an diesem Ort. Zum Abschluss erkannte er die chinesischen Schriftzeichen auf meinem Bein und bestätigte die Übersetzung – ich war froh, dass nicht Hühnchen süß-sauer auf meinem Bein steht. Meik kaufte ein Buch.

Am Südufer von Georgetown befinden sich die „Clan Jetties“, eine besondere Clansiedlung, die auf Stelzen auf dem Wasser gebaut sind und Touristen Zugang gewähren, sie sogar „welcom“ heißen. Es gibt hier überall chinesische Clanhäuser, ursprünglich entstanden sie, um Einwanderern aus China, die aus der entfernten Verwandtschaft stammen, Hilfestellung nach der Einwanderung zu bieten.














Noch einige Eindrücke von heute...









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