Heute morgen nutzte ich das kleine Fitnessstudio des Hotels.
Das Frühstücksbuffet im lone pine ist sehr reichhaltig, in besseren Hotels sind frisch
gepresste Säfte, zubereitetes Rühr- oder Spiegelei, diverse warme Speisen usw.
Standard.
Auf dem Weg nach Georgetown haben wir Wäsche in einer der
vielen kleinen Wäschereien, die eigentlich andere Läden sind, vermutlich ihre
private Waschmaschine für solche Zwecke nutzen, abgegeben (gut ein Euro /
Kilo), im Hotel würden wir mindestens das Hundertfache (!) zahlen.
In Georgetown haben wir die neueste, 2010 erstellte
Shoppingmall angesteuert, dort in der Nähe auch ein Parkhaus gefunden – ich
habe noch nie im Leben ein so dreckiges Parkhaus gesehen. In Georgetown gibt es
jedoch keine Malls mit internationalen höherpreisigen Labeln. Die erste Mall
war schön, sehr sauber und hatte auch gute Geschäfte mit vermutlich in Asien
bekannten Labels. Es wird hinsichtlich Shopping ein günstiger Urlaub, wir haben
und noch kein (!) Bekleidungsstück gekauft. Danach waren wir noch in zwei
anderen in der Nähe befindlichen Malls, die durchaus gut besucht waren, aber
kaum für europäischen Geschmack erträglich. Zum einen eher ungepflegt, zum anderen
mit für uns unattraktiven Geschäften. Dass es hier keine Top-Malls gibt wundert
letztlich nicht: Es gibt hier auch kaum höherpreisigen Tourismus, nur wenige
Hotels wie unseres, und weder die
Touristen, die hier Urlaub machen, teure Labels kaufen noch die
Einheimische geben viel Geld für Kleidung aus bzw. haben das Geld dafür. Bei
Elektronikartikeln sieht es anders aus, hier gibt es eine breite Auswahl,
jedoch zu fast vergleichbaren Preisen wir bei uns.
Also haben wir uns ohne Einkäufe zur Sightseeingtour
aufgemacht und sind etliche Kilometer gelaufen. Es war eine anstrengende und
interessante Tour. Anstrengend ist die warm-schwüle mit Autoabgasen belastete
Luft – auch in Georgetown ist enormer Verkehr – mit gelegentlichen
Temperaturstürzen in klimatisierten Malls. Interessant insofern, als dass
Georgetown mal sehr schön sein gewesen muss, als die älteren Gebäude
entstanden. Heute ist auch Georgetown im Wesentlichen heruntergekommen. Es gibt
hier eine Unesco-Welterbe-Kernzone und eine Randzone, selbst hier sind wenige
Gebäude wirklich renoviert. Die Gebäude sind hier jedoch höchsten
zweigeschossig. Ich meine irgendwo
gelesen zu haben, dass es zum Weltkulturerbe ernannt wurde, um zu verhindern,
dass historisch bedeutsame Gebäude einfach abgerissen werden. Neue Häuser der
letzten Jahrzehnte z.B. in Kuala Lumpur oder Georgetown sprechen aus meiner
Sicht nicht für architektonisch wertvolle oder stadtplanerisch gute Leistungen
der Malayen, selbst viele der aktuell neu entstehenden Gebäude sind
unattraktiv. Das Gesamtbild der Städte noch unattraktiver.
Weltkulturerbe…
Neben „offiziellen“ Tempeln gibt es hier unzählige selbst
gebaute bzw. gebastelte Minitempel.
In den größeren Tempeln herrscht hier reges Treiben. Diverse
Menschen laufen zwischen den zahlreichen Altären herum, halten Räucherstäbchen,
die teilweise sehr große Ausmaße haben, Richtung der Gottfigur und verneigen
sich kurz.
Der Lonelyplanet führte uns ins Jing-Si Books & Cafe – für uns ein Highlight in der Stadt: Ein sehr gepflegtes Cafe mit „Buchladen“, das eine
wunderbare Ruhe ausstrahlte. Zunächst mussten wir unsere Schuhe ausziehen. Wir
tranken Tee und wurden kurze Zeit später von einer Frau und vermutlich dem
Betreiber des Cafes angesprochen. Der ältere Mann mit wenigen Zähnen im Mund
sprach viel in verständlichem Englisch, hörte gar nicht wieder auf und erzählte uns, dass das Cafe ein
Zentrum der Buddismus-Meisterin Cheng Yen (1937 in Taiwan geboren und dort noch
lebend) ist. Sie hat sich mit jungen Jahren dem Buddismus zugewandt und es zur
Lebensaufgabe gemacht, Menschen zu helfen. So würde jene Buddismusrichtung
Krankenhäuser bauen usw. Es gibt überall in der Welt solche Zentren, auch eins
in Berlin. Es war interessant ihm über die Philosophie der Meisterin zuzuhören.
Er zeigte uns Bücher, die auch in deutsche und andere Sprachen übersetzt waren.
Er wies uns auch auf eine große Zahl der Cafegäste hin – Schüler, die woanders
keinen Raum haben, um ihre Hausaufgaben zu machen. Es saßen tatsächlich viele
junge Menschen gemeinsam mit Büchern an den Tischen und tranken Tee. Trotzdem
war es sehr ruhig an diesem Ort. Zum Abschluss erkannte er die chinesischen
Schriftzeichen auf meinem Bein und bestätigte die Übersetzung – ich war froh,
dass nicht Hühnchen süß-sauer auf meinem Bein steht. Meik kaufte ein Buch.
Am Südufer von Georgetown befinden sich die „Clan Jetties“,
eine besondere Clansiedlung, die auf Stelzen auf dem Wasser gebaut sind und
Touristen Zugang gewähren, sie sogar „welcom“ heißen. Es gibt hier überall
chinesische Clanhäuser, ursprünglich entstanden sie, um Einwanderern aus China,
die aus der entfernten Verwandtschaft stammen, Hilfestellung nach der
Einwanderung zu bieten.
Noch einige Eindrücke von heute...
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